Die Kapelle des "Ritterbogens" ist vielleicht das wichtigste Wahrzeichen der Gemeinde Valderice.
Die Kapelle, die dazu bestimmt war, das Gemälde der Madonna von Custonaci während der "Transporte" von Custonaci nach Erice und umgekehrt zu beherbergen, die von 1568 bis 1936 dokumentiert sind, war lange Zeit viereckig, an allen vier Seiten durch große Bögen geöffnet, mit einem Kuppeldach, das von vier kräftigen, auf hohen Sockeln ruhenden Säulen getragen wurde, eine architektonische Lösung, die aus den viereckigen Ädikulen mit Kuppel des 15. und 16. Jahrhunderts übernommen wurde, die von den arabisch-normannischen Pavillons stammen. Seine Existenz ist für den Beginn des 18. Jahrhunderts bezeugt, aber es ist anzunehmen, dass er bereits im vorigen Jahrhundert, wenn nicht sogar am Ende des 16.
Von dem alten Bauwerk waren lange Zeit nur zwei Säulen und ein Torbogen, der so genannte Ritterbogen, erhalten geblieben.
Im Jahr 2009 begannen die Restaurierungsarbeiten, die von der Oberaufsichtsbehörde von Trapani überwacht wurden, und wurden mit der Errichtung der vier Säulen abgeschlossen, die von einer quadratischen Betonstruktur mit angrenzender Kuppel überragt werden.
Von den alten Bögen und Gesimsen war keine Spur mehr vorhanden. So begann ein Tauschhandel zwischen den verschiedenen Behörden, dem Bauunternehmer usw., der zu einer "unvollendeten Angelegenheit" führte und in der Gemeinde Valderice bittere und heftige Kritik auslöste.
Wir von CusenzaMarmi, einem Handwerksbetrieb, der seit 1970 in Valderice ansässig ist, sahen, wie die Zeit verging, ohne dass jemand etwas unternahm, und beschlossen nach einer Beratung innerhalb der Familie, die vier Bögen und das umlaufende Gesims aus Sandstein von Custonaci zu spenden und zu bauen.
Der bereits 2011 an die vorherige Gemeindeverwaltung gerichtete Vorschlag stieß auf keine besondere Resonanz; 2013 schlugen wir der neuen Verwaltung erneut vor, die Arbeiten zur Vervollständigung der Restaurierung der Kapelle zu spenden, und nach einem bürokratischen Verfahren wurde uns Ende 2015 mitgeteilt, dass die Arbeiten beginnen können.
Im Februar 2016 begann die Produktion der Bögen und des Gesimses: Nach 250 Arbeitsstunden und 26 Tagen für die Montage konnte die Ritterkapelle endlich wieder als "Bogen" bezeichnet werden.
Es gibt zwei Beweggründe für diese Geste: einen persönlichen und einen sozialen.
Es ist unser Wunsch, nach fast 50 Jahren Aktivität und Exzellenz in der künstlerischen Bearbeitung von Marmor mit unseren Errungenschaften in verschiedenen Teilen der Welt, der Gemeinschaft etwas zu hinterlassen, das die Spuren unseres Handwerks in unserem Gebiet, in unserer "Heimat" bezeugt.
Wir sind auch der Überzeugung, dass es notwendig ist, der "res publica" eine andere Bedeutung zu geben als die, die bisher das Gefühl eines großen Teils der Italiener geprägt hat, nämlich die Gemeingüter als eine Kuh zu betrachten, die man melken und ausbeuten kann, indem man sie lediglich kritisiert. Wir wollen mit dieser Geste ein Beispiel setzen, eine "Kettenreaktion" des "Tuns" auslösen, die immer mehr Bürger dazu bringt, sich um die Gemeingüter zu kümmern, als wären es ihre eigenen.
